Clínica Fertia

Kann eine niedrige ovarielle Reserve verbessert werden?

Das Vorgehen und die Behandlung von Patientinnen mit niedriger Ovarialreserve wird derzeit kontrovers diskutiert. Es gibt keine definierte Strategie für diese Gruppe von Frauen, die eine schlechtere Prognose für das Erreichen einer Schwangerschaft haben. In diesem Beitrag sprechen wir über die Doppelte Stimulation, eine neue Strategie zur Verbesserung der niedrigen ovariellen Reaktion.

Die Wichtigkeit einer richtigen Ovariellen Stimulation

Es ist bewiesen, dass die Chancen auf eine Schwangerschaft umso besser sind, je mehr Eizellen nach der Stimulation der Eierstöcke gewonnen werden. Aus diesem Grund muss jede anzuwendende Strategie darauf abzielen, so viele Eizellen wie möglich zu gewinnen, um die Chancen auf mindestens einen euploiden Embryo (mit 46 normalen Chromosomen) für den Transfer zu maximieren.

Dieser Embryo wird nach der Übertragung eine hohe Schwangerschaftswahrscheinlichkeit aufweisen, unabhängig vom Alter und der ovariellen Reserve der Frau.

Die Erhöhung der Gonadotropin-Dosen während der Stimulation ist keine gute Strategie,  denn diese Hormone sind in der Lage, die Entwicklung der im Eierstock vorhandenen Follikel zu stimulieren, aber können nicht die Entwicklung neuer Follikel induzieren. Hohe Dosen von Gonadotropinen können zu schlechteren Ergebnissen führen, da sie einen erhöhten Progesteronspiegel und andere Steroide fördern, die einen negativen Einfluss auf die Erreichung einer Schwangerschaft haben.

Doppelte ovarielle Stimulation

Die Entdeckung von Dr. Angela Baerwald (1) im Jahr 2003, dass Wellen des Follikelwachstums im selben Zyklus auftreten,  war von großer Bedeutung, weil man bis dahin dachte, dass nur eine Reihe von Follikeln in jedem Menstruationszyklus zu entwickeln begann. 

Diese Entdeckung war entscheidend und hat die Entwicklung des Konzepts der Doppelstimulation ermöglicht, das heißt die Kombination von Stimulation während der Follikelphase und der Lutealphase in einem einzigen Zyklus bei Patientinnen mit geringer ovarieller Reserve, also Frauen mit einer Antralfollikelzahl von weniger als 5, AMH-Wert unter 1,2ng/ml oder Vorgeschichte eines In-vitro-Fertilisationszyklus mit drei Eizellen oder weniger.

Die meisten Autoren sind der Meinung, dass die Befruchtungsfähigkeit, die Teilung und die genetische Last von Embryonen, die nach follikulärer oder lutealer Stimulation gewonnen wurden, sich nicht unterscheiden. Es wurde keine erhöhte Anzahl von Komplikationen nach der zweiten Ovarialpunktion in der Lutealphase berichtet. Man hat auch eine Tendenz zu einer größeren Anzahl von Eizellen gesehen, die in der Stimulation der Lutealphase gewonnen werden (2).

Die Doppelstimulation ist eine hoffnungsvolle Alternative, um die Anzahl der Eizellen bei Patientinnen mit geringer ovarieller Reserve zu steigern, und erhöht die Wahrscheinlichkeit, mindestens einen euploiden Embryo für den Transfer in einem einzigen Ovarialzyklus zu erhalten (3).

Unsere Erfahrung in der Clinica Fertia mit dieser doppelten Stimulationsstrategie ist sehr positiv. Im Durchschnitt wurde eine Eizelle mehr bei der Lutealphasenstimulation zu erhalten, sowie die Feststellung, dass in 20% der Fälle, in denen zwar keine Blastozyste nach der ersten Stimulation gewonnen wurde, aber wurde doch eine Blastozyste nach der zweiten Stimulation in der Lutealphase erreicht.

Wir halten dieses Protokoll für eine gute Behandlungsalternative bei diesen Frauen mit schlechterer Prognose.

Wenn ihr nach dem Lesen dieses Posts mehr über die Strategie der doppelten Stimulation wissen möchtet oder wenn ihr irgendwelche Fragen habt, empfehlen wir euch, unser Team zu kontaktieren oder eine kostenlose Erstberatung anzufordern, um euch mehr über diese neue Methode zu informieren.


Bibliografie

  1. Baerwald Ar, Adams GP, Pirson Ra. Characterization of ovarian folicular wave dynamics in women. Biol Reprod.2003;69:1023-1031.
  1. Vaiarelli A, Venturell R, Vizzielo D. Dual ovarian stimulation and random start in assisted reproductive technologies:from ovarian biology to clinical application.Curr Opin Obstet Gynecol.2017;29:153-159.
  1. Ubaldi Fm, Capalbo A, Vaiarelli A. Follicular versus luteal phase stimulation during the same menstrual cycle (duo Stim) in a reduced ovarian population rsults I a similar euploid blastocyst formation rate:new insight in ovarian reserve exploitation.Fertil Steril.2016;105:1488-1495.
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